Was ist ein Glaubenssatz und welche Nachteile können sie bringen?

Glaubenssätze sind tief verwurzelte Überzeugungen, die unser Denken, Fühlen und Handeln maßgeblich beeinflussen. Sie entstehen oft in der Kindheit durch Erfahrungen, Erziehung und soziale Prägung und können sowohl positive als auch negative Auswirkungen auf unser Leben haben.

Was sind Glaubenssätze?

Ein Glaubenssatz ist eine mentale Einstellung oder Überzeugung, die wir als Wahrheit akzeptieren. Diese Überzeugungen formen unser Selbstbild und unsere Sicht auf die Welt. Ein Beispiel für einen positiven Glaubenssatz könnte sein: „Ich kann alles erreichen, was ich mir vornehme.“ Solche Überzeugungen können motivierend und stärkend wirken.

Negative Glaubenssätze hingegen können uns blockieren und einschränken. Ein typisches Beispiel wäre: „Ich bin nicht gut genug.“ Solche Sätze können unser Selbstwertgefühl untergraben und uns daran hindern, unser volles Potenzial auszuschöpfen.

Nachteile negativer Glaubenssätze

Negative Glaubenssätze haben oft tiefgreifende Auswirkungen auf unser Leben. Hier sind einige der wichtigsten Nachteile:

  1. Selbstsabotage: Menschen mit negativen Glaubenssätzen neigen dazu, sich selbst zu sabotieren. Sie glauben vielleicht nicht, dass sie Erfolg verdienen, und ergreifen daher nicht die notwendigen Schritte, um ihre Ziele zu erreichen.
  2. Geringes Selbstwertgefühl: Diese Überzeugungen führen zu einem geringen Selbstwertgefühl und Selbstzweifeln. Dies kann sich in Unsicherheit und Angst vor neuen Herausforderungen äußern.
  3. Eingeschränkte Wahrnehmung: Negative Glaubenssätze können unsere Wahrnehmung verzerren. Wir sehen dann nur die Bestätigung unserer negativen Überzeugungen und ignorieren positive Erfahrungen.
  4. Beziehungen belasten: Sie können auch zwischenmenschliche Beziehungen belasten. Wer beispielsweise glaubt, nicht liebenswert zu sein, könnte Schwierigkeiten haben, gesunde Beziehungen aufzubauen und zu pflegen.

Ein Beispiel aus einem Beratungsgespräch

Stellen wir uns eine Klientin namens Anna vor, die in einem Beratungsgespräch über ihre Schwierigkeiten im Beruf spricht. Anna sagt: „Ich bin nicht gut genug für eine Führungsposition.“ Dieser Glaubenssatz hindert sie daran, sich für eine Beförderung zu bewerben, obwohl sie über die erforderlichen Qualifikationen und Fähigkeiten verfügt.

Der Berater beginnt, diesen Glaubenssatz zu hinterfragen: „Woher kommt dieser Gedanke, dass Sie nicht gut genug sind?“ Anna erinnert sich an eine Schulzeit, in der ihr Lehrer wiederholt betonte, sie solle sich nicht zu viel zutrauen. Diese Erfahrung hat sich tief in ihrem Unterbewusstsein verankert und beeinflusst nun ihre berufliche Laufbahn.

Der Berater hilft Anna, diesen Glaubenssatz zu erkennen und zu analysieren. Gemeinsam entwickeln sie neue, positive Überzeugungen, wie „Ich habe die Fähigkeiten und Qualifikationen, um erfolgreich zu sein.“ Anna beginnt, kleine Schritte zu unternehmen, um ihre Karriere voranzutreiben, und bewirbt sich schließlich für die gewünschte Führungsposition.

Durch die Arbeit an ihren Glaubenssätzen kann Anna ihre Sichtweise ändern und neue, positive Erfahrungen sammeln, die ihr Selbstvertrauen stärken.

Fazit

Glaubenssätze sind mächtige Überzeugungen, die unser Leben in vielerlei Hinsicht beeinflussen. Negative Glaubenssätze können uns erheblich einschränken und uns daran hindern, unser volles Potenzial zu entfalten. Indem wir uns dieser Überzeugungen bewusst werden und sie hinterfragen, können wir negative Muster durchbrechen und ein erfüllteres Leben führen. Ein Beratungsgespräch kann hierbei wertvolle Unterstützung bieten und uns helfen, unsere negativen Glaubenssätze zu transformieren.

Autor: Richard Walz – Psychologischer Berater

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